Wie mein Traum begann

Am Anfang steht immer der Gedanke

In und mit der Natur leben war mein grosser Wunsch. Du findest das blauäugig? Mitnichten. Ich bin nicht ganz unerfahren mit solchen Dingen. Drei Jahre auf einer relativ kleinen Insel und mehr als siebzehn Jahre auf dem spanischen Festland haben mich etliche Erfahrungen sammeln lassen, die ich heute nicht missen möchte. Wahrscheinlich frägst du dich an dieser Stelle, warum ich nicht in Spanien geblieben bin? Nun ja, machmal gibt es ganz private, gesundheitliche Gründe, auf die ich hier jedoch nicht weiter eingehen möchte.

 

Als ich damals aus Spanien zurück nach Deutschland kam, dauerte meine Euphorie höchstens ein Jahr. Dann keimten die ersten Zweifel auf. Ich konnte mich nicht mehr in die Maschinerie des deutschen Alltags eingewöhnen. Die Leute erschienen mir unfrei und manipuliert zu sein. 

Sie hetzten durch ihr Dasein ohne innezuhalten. Wöchentlich lagen mindestens fünf Briefe im Briefkasten von irgendwelchen Ämtern, die mich aufforderten, das Eine so und das Andere so zu tun. Wo blieb da das Leben?  Wo die Freude? Wie konnte sich ein Mensch in einem Land, das jeden Schritt vorgab entfalten? 

 

Ich fand ein altes Backsteinhaus mit abgeschlossenen Innenhof, einen Scheunenanbau und einen Garten, der nach hinten raus ging. Nachdem der Kauf abgeschlossen war, liess ich das alte Dach neu eindecken und begann mit der Renovierung. Alles schien sich zu fügen. Ich hatte zu tun und war ausgelastet. Nach den Jahren der Hitze begrüsste ich freudig die Regentage und Gizmo bekam einen braunen Pulli, weil er ein sehr kurzes glattes Fellkleid hat. So ausstaffiert jagte er draussen den ersten Schneeflocken hinterher.

Katze "Señor Gizmo" im Freien mit Winterpulli

Kaum hatte Gizmo das erste Mal in seinem Leben Schneeflocken gesehen, war der Spuk auch schon wieder vorbei. 

Katze "Señor Gizmo" in seinem Körbchen

Dann doch lieber im warmen Körbchen ein wenig dösen. Aber zuerst unter die Kissen kriechen, denn da ist es am wärmsten.


Nach einem weiteren Jahr in "good old Germany" war mir klar geworden: Hier wollte ich nicht bleiben. Ich hatte es einfach satt. Die ganze Mentalität schien mir fremd und die Hörigkeit an das deutsche System stiess mich ab. Wohin also? Zurück nach Spanien? Einmal mehr ans Mittelmeer oder vielleicht eher Nordspanien? Wie auch immer, ich musste zuerst das kleine Haus fertig renovieren um wieder frei zu sein. All mein Geld steckte in diesem Projekt. Ich nahm mir fest vor, so schnell wie möglich die anfallenden Restaurierungsarbeiten zu beenden und dann das Haus zu verkaufen.

 

Ich liess neue Fenster einbauen und auch der Innenausbau kam gut voran, an dem ich fast alles allein gemacht hatte. Mein Sohn half mir beim Ausbrechen der vermoderten Dielenbretter, sowie beim Laminat verlegen und einige andere schwere Arbeiten, die ich dank mangelnder Körperkräfte nicht allein bewältigen konnte. Das alte Backsteinhaus wurde langsam ein gemütlicher Ort. Trotzdem zog es mich weiterhin zu unbekannten Ufern.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

aus alt wurde neu

Alte Küche vor der Renovierung
Neue Küche nach der Renovierung

Schlafzimmer vor dem Umbau
Schlafzimmer nach dem Umbau

Badezimmer vor der Sanierung
Badezimmer nach der Sanierung

Innenhof vor dem Hausumbau
Innenhof nach dem Hausumbau

Insekten und Vogeltränke zwischen Pflanzen im Innenhof
Alternative Holzstege als Wege im Innenhof

2020 war die Renovierung abgeschlossen. Schon seit Monaten hatte ich mich immer öfter mit dem Verkauf des Hauses und meinen weiteren Plänen in Punkto erneute Auswanderung beschäftigt. Wochenlange intensive Internet Recherche führte mich auf geheimnissvolle Weise immer wieder nach Portugal. Ich legte eine Liste mit Pros und Contra an für Spanien und Portugal, wobei Letzteres als Sieger hervorging. Auch war ich davon überzeugt, dass man in einmal aufgegebene Dinge nicht erneut einsteigen sollte. 

 

Solange ich mich erinnern kann, träumte ich von einem Grundstück mit eigenem Weiher, in dem die Frösche quaken und sich vielleicht ein paar Enten mit ihren Küken zu Hause fühlen würden. Grundstücke mit Weiher sind in Spanien sehr schwer zu finden und wenn, sind sie fast unbezahlbar. Wenigstens für mich. Als ich im Internet auf portugiesische Immobilienangebote stiess und sah,  wieviele Grundstücke mit mehr oder weniger grossen Weihern angeboten wurden, war es um mich geschehen. Ich beschloss nach Portugal zu gehen, um mich dort umzusehen.

 

Die Sehnsucht nach etwas Neuem wurde immer stärker. Das Haus in Deutschland war soweit fertig und dem Verkauf stand nichts mehr im Weg. Also plante ich meine Verkaufsstrategie, machte viele Fotos, erstellte eine eigene Webseite, und so weiter.  Und dann geschah es ..

Covid 19 durchkreuzte meine Pläne

dann kam Corona

Und die Welt wurde praktisch über Nacht auf den Kopf gestellt. Nichts war mehr so wie wenige Wochen vorher. Die Grenzen machten dicht und niemand konnte vorhersagen, was noch alles auf uns zukommen würde. Mein Sohn riet mir von meinem Plan, das Haus zu verkaufen, ab. Ich musste ihm recht geben. Was, wenn ich das Haus sofort verkaufen würde? Wohin sollte ich dann gehen und wo sollte ich wohnen? Ich hatte ja auch noch Verantwortung für Señor Gizmo zu tragen. Schweren Herzens legte ich meine Pläne erst mal auf Eis. 

 

Endlich waren die Europäischen Grenzen wieder geöffnet worden. Jetzt oder nie dachte ich und fing erneut mit doppelter Anstrengung an, meine Ziele zu verfolgen. Der Rest ist schnell erzählt. Vier Tage, nachdem das Verkaufsangebot meines Hauses online ging, trudelten schon die ersten Anfragen ein. Wie schon erwähnt, hatte ich eine kleine Webseite mit Bildern und aussagekräftigen Beschreibungen eingestellt. Gleichzeitig bewarb ich dann eben diese Webseite auf verschiedenen Plattformen, wie zum Beispiel bei Ebay Kleinanzeigen. 

 

Einige weitere Tage später hielt ich einen unterschriebenen Vorvertag, sowie eine Anzahlung in den Händen. In Berlin kaufte ich einen gebrauchten Van, extra lang und extra hoch, den ich dann hecktisch mit sorgsam gepackten Kisten bestückte. Den grössten Teil meiner Habe verkaufte ich über Ebay. Aber so manches, was mir lieb und teuer geworden war, wollte ich nicht loslassen.

 

Der Notartermin nahte und meine Ungeduld wuchs. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon mein jetziges Grundstück im Internet auf einer Maklerseite gesehen. Nach der Hausübergabe fuhr ich mit meinem neuen Auto erst einmal nach Faro in Portugal, um den Winter dort zu verbringen. Auch brauchte ich eine kleine Auszeit von all den Strapazen des Umbaus und der schweren Arbeit. Ich hatte es mir verdient. Im Frühjahr, wenn es in der Mitte Portugals milder werden würde, wollte ich die zuständige Makleragentur kontaktieren und um einen Besichtigungstermin bitten. 

Das Leben geht weiter

Nachtrag 30.August 2022:   Alles ging nach Plan

Schildkröte leigt am Ufer und sonnt sich

 

2022 habe ich mein Grundstück in Portugal Centro gekauft. Genau das Eine, welches ich schon in Deutschland auf besagter Webseite entdeckt hatte. Wie es auf meinem Weg seit damals weiter geht erfährst du in den folgenden Posts. Ich hoffe du hast Freude beim Lesen und vielleicht kannst du das Eine oder Andere als Anregung für deine eigene Unternehmung verwenden.  

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