nach drei Wochen schuften

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Rodung von Grundstücken ist teuer

wer sparen will, muss selber Hand anlegen

gerodete Fäche eines Grundstückes

Nach drei Wochen Schufterei sieht es jetzt so aus. Der ganze breite Streifen, der bis zu 2,50m Höhe verwuchert war, ist gerodet.

 

Fast täglich - bis auf zwei ganze Tage - habe ich daran gearbeitet. Vor dem Frühstück ca. 1,5 bis 2 Stunden und nach dem Frühstück nochmal bis etwa halb zwölf Uhr. Dann wanderte die Sonne über die Eukalyptus_Bäume und es wurde mir zu heiss.

 

Schwer zu schaffen machten mir die kräftigen Ginsterbüsche. Manche waren über zwei Meter hoch. Zuerst zwickte ich mit der Astschere die Äste möglichst nahe am Stamm ab. Im nächsten Arbeitsgang wurde der Stamm mit einer Astsäge ca. 10 cm über dem Boden gekürzt. Das verbleibende kleine Stück Stamm ist später noch hilfreich, wenn die Baumwurzeln ausgebuddelt werden. Noch steht das Grün viel zu dicht, um mit dem Spaten oder der Hacke arbeiten zu können.

 

Ganze Berge von Grünschnitt warten nun darauf verbrannt zu werden. Da Verbrennen erst ab Oktober / November erlaubt ist, wird sich die Biomasse bis dahin wohl noch mehr anhäufen.

Lohnt es sich überhaupt, zu roden?

Das kommt ganz darauf an, würde ich sagen. Bei allen wuchernden Pflanzen, die mit der Zeit verholzen lohnt es sich bestimmt. Auch Brombeeren verholzen und es wird jedes Jahr schwieriger, die Wurzeln zu entfernen. Was soll ein Grundstück denn für einen Sinn machen, wenn es hoffnungslos überwuchert ist? Es kann nicht einmal mehr gut verkauft werden. So überwuchert wie es heute schon ist, in vier Jahren wird es um das Vielfache verwildert sein. 

 

Sollte jedoch nur Gras und alle möglichen Wildpflanzen ein Grundstück zugewuchert haben, dürfte ein Hochgras Mäher schnelle Abhilfe schaffen. Oder man lässt ein paar Ziegen oder Schafe die Arbeit tun.

 

Aber in meinem Fall ist die Handrodung das einzige Mittel, um das Land zurück zu erobern. Selbst nach der Rodung können dort weder Kartoffeln noch etwas anderes angebaut werden, weil der Boden mit den ätherischen Ölen des Lavendels getränkt ist. Schätzungsweise wird es zwei bis drei Jahre dauern, bis sich die Scholle erholt hat.

Auch der Lavendel muss verschwinden

Nachtrag:     auch der Lavendel muss jetzt gehen 05.November 2023

Berge von gerodeten Lavendel und Ginsterbüschen

Am Anfang freute ich mich über die unzähligen Lavendelpflanzen, die mit ihren kleinen blauen Blüten wie ein Teppich alles überzogen. Nach jedem Regenguss duftete es unbeschreiblich intensiv und aromatisch. Aber dann realisierte ich, wie invasiv der Schopflavendel sich ausbreitet. Aus einer einzigen Pflanze werden jedes Jahr bestimmt dreissig Weitere. Und so geht es munter voran.  Die Altpflanzen liegen nach einigen Jahren mit ihren dicken, verholzten Ästen flach auf dem Boden und verwurzeln sich dort ebenfalls aufs Neue. Irgendwann wächst dann auch nichts anderes mehr als Eichen und Eukalyptus. 

 

Und so ist letztendlich die Entscheidung gefallen, den Schopflavendel gründlich zu entfernen.

 

Wahrscheinlich wurde das Grundstück vor meinem Erwerb nie richtig von Hand gerodet, sondern immer nur - so wie hier in Portugal üblich - mit dem Traktor umgegraben. Dabei verbleiben die Pflanzenreste natürlich in der Erde, wo sich die restlichen Samen aussäen oder ganze Teile der Pflanze wieder neu verwurzeln.

Die beste giftfreie Methode ist nach wie vor die gute alte Handarbeit. Nach drei bis vier Regentagen lassen sich die Lavendelbüsche mit der Hand ziehen; zumindest die kleineren.

 

Grosse Exemplare, die mehr als 70cm Höhe erreicht haben, lassen sich nur noch mit dem Spaten ausstechen. Da arbeiten wir dann zu zweit. Einer sticht mit dem Spaten ein und hebt die Pflanze an und der Andere zieht sie heraus.

 

Schon erheben sich überall auf dem Grundstück große Haufen mit ausgerissenen Lavendelbüschen die nur darauf warten, verbrannt zu werden.

Aufgetürmtes Unkraut

Zum Glück darf Grünschnitt jetzt um diese Jahreszeit verbrannt werden. Dazu gehe ich einfach in das zuständige Gemeindebüro und stelle einen formlosen Antrag für drei Tage, der auch promt gewährt wird. 

Es macht Sinn, vorher den Wetterbericht einzusehen. An windigen Tagen soll nicht abgebrannt werden. Die Gefahr, dass das Feuer übergreift ist einfach zu gross. Selbst wenn die umliegenden Flächen in dieser Jahreszeit feucht sind, brennt Lavendel wie Zunder.

Verbrennen von Unkraut und Büschen
erkaltete Feuerstelle

Trockene Tage müssen ausgenutzt werden. Wenn das Wetter stimmt, verbrennen wir schon mal mit zwei Brandstellen gleichzeitig. Dann sieht man auch in den Bergen überall Rauch aufsteigen. Es gibt hier keinen Wertstoffhof für Grünschnitt. Alles muss in Eigenregie erledigt werden. Zwar gäbe es die Möglichkeit zur Abholung aber die Preise dafür sind horrend.

Nachtrag:     Es nimmt kein Ende 02. Dezember 2023

Wir sind weiterhin fleissig am Roden. Dran bleiben ist jetzt ganz wichtig, denn nur wenn die Erde vom Regen weich ist,  können Lavendel, Ginster und andere unerwünschte Sträucher von Hand gezogen werden. Alternativ leben heisst auch, mit der Natur leben und nicht gegen sie und das bedeutet, dass verschiedene Arbeiten eben nur getan werden sollen, wenn die Umstände es erlauben.

gerodete Flächen
gerodete Fläche mit angelegtem Weg

Was noch erschwerend dazu kommt - und das ist wirklich schlimm - dass der Vorbesitzer das Land mit dem Trecker_Pflug hat umgraben lassen. Zurück geblieben sind Wellenberge, die stellenweise mehr als einen halben Meter Höhenunterschied aufweisen.

An solchen Stellen müssen die Hügel erst mit der Feldharke abgetragen und dann mit dem Gartenrechen glattgezogen werden. 

Erde umgraben mit dem Spaten
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