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Zu meiner grossen Enttäuschung konnte ich bisher noch in keiner Gärtnerei Ziergräser finden. Auf portugiesischen Webseiten schon aber da sind die Preise unverschämt teuer. Obwohl es auch dort keine Pampasgras Pflanzen zu bestellen gibt. Es  zeigte sich, dass in Portugal unter anderen auch Pampasgras als invasive Pflanze geführt wird und somit nicht verkauft werden darf.

Daher entschloss ich mich, einige Samen für Pampasgras zu bestellen. Ich entschied mich für die Sorten Cortaderia selloana ‚Monstrosa‘,  welches bis zu  2,50 Meter hoch wird und helle Blütenstände hervor bringt und Cortaderia selloana ‚Rosea‘. Dieses Pampasgras blüht pinkrosa und wird nur etwa 1,50 Meter hoch. Sobald ich meine Bestellung erhalten hatte, brachte ich die Samen in kleinen Kokosfaser_Anzuchttöpfen aus.

In der Zwischenzeit erfuhr ich bei einem Telefonat mit meinem Bruder, dass in seinem Garten einige Horste von Elefantengras wuchsen, welche er verkleinern wollte. Auf meine Bitte hin versprach er, mir einige Rhizomstücke zu schicken.  

Eines Tages im Herbst fuhr ich Überland und kam an einer kleineren Fläche vorbei, die dicht mit Schilf bewachsen war. Direkt an der Strasse gelegen, kein Zaun drumherum, das kam mir wie gelegen. Es hatte kräftig geregnet die letzten Tage, also wäre es bestimmt kein Problem an einige der Rhizome zu kommen. Und tatsächlich; durch kräftiges ziehen an den Schilfbüscheln gelang es mir, an die begehrten Rhizome zu gelangen. Zum Schluss hatte ich 14 mehr oder weniger grosse Stücke.

Wieder zu Hause angekommen legte ich meine Ausbeute erst einmal in einen Kübel mit ewas Wasser. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einfach zuwenig Zeit, mich um alles gleichzeitig zu kümmern. Irgendwie vergaß ich die Schilfknollen dann.

Nach etwa weiteren zehn Tagen erinnerte ich mich wieder daran und ging zum Weiher hinab, wo der Kübel mit den Schilfresten stand. Und siehe da, bis auf zwei Rhizome hatten alle Anderen begonnen, frische Wurzeln auszutreiben. Ich habe sie dann sogleich an ihrem Bestimmungsort eingepflanzt und noch einmal kräftig gewässert.

Irgendwie wächst das Schilfrohr nicht so gut, wie gewünscht. Vielleicht bilden sich erst einmal die unterirdischen Teile der Pflanze aus, bevor das Wachstum über der Erde richtig losgeht. Ich weiss es nicht. Hatte aber mit etwas mehr Power gerechnet. Vielleicht liegt es am falschen Boden? Hier ist überwiegend Lehm - bis schwerer Ton/Lehmboden. So sehen die Schilfpflanzen zum jetzigen Zeitpunkt aus.

Gerade fand ich bei You Tube eine Anleitung, wie Schilfrohr über die Teilung seiner Rohrstengel vermehrt werden kann. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert und sieht meiner Meinung nach recht erfolgsversprechend aus.

Werde in den nächsten Tagen sowieso in die Stadt fahren und bei dieser Gelegenheit einige Schilfrohre mitbringen. Dann wird sich zeigen, ob es funktioniert.

Nun werde ich testen, ob sich Schilfrohr über seine Stengel vermehren lässt. Ich habe einige der Stengel besorgt und sie dann mit der Gartenschere zerteilt. Dabei achtete ich darauf, die Schnitte nicht an den Blattknoten, sondern dazwischen anzusetzen.

Anschliessend legte ich alle Abschnitte in einen mit Wasser gefüllten grossen Kübel. Jetzt heisst es warten und beobachten. 

Was habe ich mich heute gefreut, als ich ein kleines Knöchen an einem der abgeschnittenen Schilfrohrstücke sah. Ein Stückchen weiter unten bildet sich ein weiterer kleiner Knubbel aus ....

Bin schon gespannt wann die Triebe richtig hervorkommen werden und ob jedes der Abschnitte Triebe bekommt. Die nächsten Nächte sollen hier sehr kalt werden, mit Bodenfrost und Reif und ich hoffe, dass die zarten Triebe nicht erfrieren werden.